Kein anderer Autor hat mich so geprägt wie Stephen King. Ich war etwa acht, neun Jahre alt, als ich mit Carrie den ersten Schritt in seine Welt machte. Seitdem begleiten mich seine Bücher, seine Geschichten durchs Leben. Er hat mich in Angst und Schrecken versetzt und mir Multiversen erschlossen, in denen ich mittlerweile Wochen, wenn nicht Monate meines Lebens verbracht habe. Alle seine Bücher habe ich gelesen, die meisten davon mehrmals. Seine Art zu erzählen und seinen Figuren Leben einzuhauchen, seine Sprache, sein Ideenreichtum und seine Disziplin, was das Schreiben angeht, inspirieren mich. Als ich im Frühsommer 2012 in Maine war, habe ich seine Heimatstadt Bangor besucht. Auf Pennywise’ Spuren erkundete ich die Schauplätze von Es: die Thomas-Hill-Standpipe und die wirklich gruselige Paul Bunyan-Statue sowie den Friedhof der Kuscheltiere, den Mount Hope Cemetery.
Doch erst im Münchener Circus Krone war ich zum ersten Mal in einem – zugegebenermaßen riesigen – Raum mit diesem großartigen Autor. Und, was soll ich sagen, es war ein überaus surreales Erlebnis. Denn Stephen King ist nicht nur ein begnadeter Schriftsteller, sondern auch ein sympathischer Entertainer, schlagfertig, sarkastisch und selbstironisch. Warum er sich in seinem Schreiben mit Monstern umgibt? Als ob er eine Wahl hätte. Was bleibt da noch zu sagen? Hail to the King!